Marius Keller aus Rodheim – zunächst Kammersieger und Landessieger des Deutschen Handwerks in Hessen – ist nun beim Leistungswettbewerb zum ersten Bundessieger im Zupfinstrumentenmacher-Handwerk gekürt worden.
Gelernt hat er in einer verkürzten Lehrzeit von 2018 bis 2020 bei Gitarrenbauer und Ausbilder Michel Brück (Gitarrenwerkstatt Michel Brück) in Königsberg.
Sein Gesellenstück, mit dem er die Jury begeistern konnte, war eine “Klassische Konzertgitarre” nach dem Vorbild der historischen spanischen Konzertgitarre von Antonio de Torres . Äußerlich besticht das Instrument durch ihre Fichtendecke mit Schellackpolitur. Dafür gab es vom Prüfungsausschuss eine Fertigungsvorgabe von 100 Stunden.
Hier ein Link zu einem akustischen Eindruck einer solchen Gitarre, der nur einer von vielen Videos auf YouTube zum Thema de Torres ist.
Leider bekam der 27jährige Bundessieger in seinem Ausbildungsberuf die Siegerurkunde des “Zentralverbandes des Deutschen Handwerks in Berlin” Pandemie-bedingt per Post, statt persönlich in Berlin. So bekannte Keller, statt vor der Jury, dem hiesigen Lokalreporter Klaus Waldschmidt gegenüber, dass er selbst gerne Gitarre spielt. In der Ausbildung habe er die Eigenschaften der verschiedenen Hölzer kennengelernt und das Material Holz begeistere ihn.
Marius Keller lobte im Interview das gute Arbeitsklima, das freundschaftliche Verhältnis zu seinem Chef und die gute Betreuung in der kleinen Werkstatt, wo er jetzt als Geselle arbeitet, Michel Brück lobte die große Liebe zum Detail, Geschick, Präzision und das sehr gute Gefühl für die Materialien seines Schülers. “Ich empfinde es als großen Glücksfall, dass Marius in meiner Werkstatt arbeitet”, fügte noch hinzu.
Quelle: Gießener Anzeiger, Foto: Waldschmidt