Bubenrod liegt, umgeben von Wäldern, südlich von Königsberg.
In der Nähe führten einst zwei mittelalterliche Handelsstraßen, die „Wällerstraße“ und die „Hohe Straße“ vorbei.
Auf der Seite „Kulturdenkmäler in Hessen“ wird über das Hofgut Bubenrod folgendes berichtet:
“Das Hofgut Bubenrod liegt, umgeben von Wäldern, südlich von Königsberg. In der Nähe führten einst zwei mittelalterliche Handelsstraßen, die „Wällerstraße” und die „Hohe Straße” vorbei.
Laut der ersten urkundlichen Erwähnung wird Mitte des 14. Jahrhunderts das Hofgut Bubenrod dem Burgmann Johann von Buseck, genannt Mönch, übertragen. Durch Tausch kam es im frühen 17. Jahrhundert an Hans Hermann Lesch von Mühlheim. Nach dessen Tod (1626) gelangte es in den Besitz von Hermann Gottfried von Lesch, der Bubenrod seinen Kindern übereignete. Durch Einheirat tauchte Anfang des 18. Jahrhunderts die Familie von Heidwolf zu Germershausen in der Leschschen Familie auf.
1740 hatten zwölf Familien Anteil an Bubenrod. Christiane Magdalene Sophie von Reineck zu Hotgelsrode, geb. Heidwolf, kaufte allen Erben ihren Anteil ab, so dass nach ihrem Tod ihr Bruder Johann Gottfried von Heidwolf zu Germershausen 1748 den gesamten Besitz übernahm.
1752 erwarb für 14.100 Gulden der britische Hofrat Dr. Johann Freiherr von Zwierlein, Advokat und Prokurator am Reichskammergericht zu Wetzlar, das Hofgut, das er weiter verpachtete. 1798 war auf Bubenrod die aus dem Waldecker Land stammende mennonitische Familie Schwarzentraub Pächter. Am 5.2.1819 verkaufte der Enkel Zwierleins für 34.000 Gulden die Güter Bubenrod und Königsberg an den vormaligen Pächter Christian Schwarzentraub, dessen Nachkommen noch heute auf Bubenrod ansässig sind.
Das inschriftlich auf 1555 bzw. 1638 datierte Fachwerkwohnhaus ist aufgrund seines hohen Alters und wegen seiner Fachwerkkonstruktion von besonderem Interesse. Der stattliche zweizonige, an der Rückseite durch einen späteren Anbau verlängerte Bau hat ein mächtiges, verschiefertes Halbwalmdach. Rähm und Schwelle sind profiliert, die Balkenköpfe gefast. Besonders einprägsam sind die markanten, stark vorkragenden Geschossüberstände und die überblatteten Strebefiguren im Zentrum der Giebelseite, an den Eckständern und traufseitig im Erdgeschoss, außerdem die vielleicht sekundär als Gefachzier angebrachten „Feuerböcke” im Obergeschoss der Hofseite.
Eine Inschrift über der mit einem Oberlicht ausgestatteten hölzernen Eingangstür lautet: „ANNO 1638 DEN 21 DAG JULH”. Einschließlich der hölzernen Blumenbank im Obergeschoss, der Brunnenpumpe mit Trog seitlich des Hauses und den beiden, den Eingangsbereich markierenden Bäumen ist das Gebäude Kulturdenkmal aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen.”
Der Hof
Der forst- und landwirtschaftliche Hof mit vielen Pferdeweiden und Stallungen wird nun in der 3. Generation hauptsächlich von der Familie Best, Bubenrod 3, Telefon: 06446 / 88 93 92 bewirtschaftet.
Dort kann man auch Brennholz beziehen.
Elke Noppes hat für das Geschichtsportal Busecker Tal recherchiert:
Spätestens im 15. Jahrhundert besaß, mit Johann v. Buseck gen. Münch (d. Ä.), ein Busecker Ganerbe das Hofgut Bubenrod. Dies lässt, im Rückblick, ein Erbschaftsstreit von 1571 vermuten.
Vermutlich handelt es sich bei Johann d. Älteren um einen seit 1387 erwähnten, gemeinsamen Vorfahren der 1571 streitenden Parteien.
In einem gedruckten Nachruf auf Hans Philipp v. Buseck gen. Münch wird erwähnt, er sei 1555 in Bubenrod geboren. Eine Urkunde von 1567 bezieht sich auf dessen Vater. Dort wird der verstorbene Johann v. Buseck, gen. Mönch als „von Bubenrod“ bezeichnet. Johann lebte bereits 1559 in Bubenrod.
Denn 1559 wollen zwei Alten-Busecker Bürger im Auftrag der Gemeinde eine Schadensersatzleistung an die Ganerben begleichen. Am 23. August 1559 zwischen zehn und elf Uhr sind die beiden Gemeindevertreter zusammen mit dem Notar in Bubenrod vor der Behausung des Johann Mönch v. Buseck erschienen, mit der Absicht, die Schadensersatzleistung der Pfandsumme anzeigen zu wollen. Es erschien dort aber nur Hans Hermann Mönch v. Buseck, Sohn des Johann, und habe mitgeteilt, dass sein Vater nicht anwesend sei. Sie haben ihn deshalb darum gebeten, seinem Vater anzeigen zu wollen, dass sie den Schadensersatz geleistet haben, doch nicht aus einer Rechtspflicht heraus, sondern aus Gehorsam gegenüber der kaiserlichen Majestät. Doch Hans Hermann habe dies nicht annehmen wollen, sie vielmehr an Philipp v. Trohe verwiesen. Noch am gleichen Tag zwischen ein und zwei Uhr nachmittags sind sie deshalb nach Alten-Buseck gekommen und haben dort den Philipp v. Trohe vor seiner Behausung angetroffen. Ihm haben sie das gleiche vorgetragen. Ein langer Weg für diese Ankündigung. Entfernung Bubenrod – Alten-Buseck = 22 km.
Im Jahre 1605 findet ein Erbtausch zwischen Hans Philipp v. Buseck gen. Münch und Hans Hermann Lesch v. Mühlheim statt. Getauscht werden die im Besitz von Hans Philipp v. Buseck gen. Münch befindlichen Güter in Bubenrod und Königsberg, gegen die Güter des Hans Hermann Lesch v. Mühlheim in Reiskirchen. Bereits wenige Jahre später entbrennt ein langer Gerichtsstreit wegen diesem Tausch. Hans Hermann Lesch v. Mühlheim beklagt sich, dass die Ländereien in Bubenrod und Königsberg, entgegen der Behauptung des inzwischen verstorbenen Hans Philipp v. Buseck gen. Münch nicht so ertragreich seien wie die ihm nun gehörigen Ländereien in Bubenrod und Königsberg. Zudem sei verschwiegen worden, dass beide Ländereien Lehen seien. So ist Bubenrod spätestens ab dem Besitz von Hans Philipp v. Buseck gen. Münch ein Lehen der Grafen von Leiningen-Westerburg gewesen. Bisher konnte nicht ermittelt werden, ab wann die v. Buseck gen. Münch dieses Hofgut zu Lehen hatten.
Das Stammhaus der Schwarzentraubs
Von den Bewohnern des Fachwerkhaus der Schwarzentraubs stammen folgende Fotos und Erinnerungen:
Die Häuser der Schwarzentraubs in Bubenrod
Das älteste Haus auf Bubenrod wurde ca. während des 30 jährigen Krieges erbaut. Der Besitzer war nach historischen Aufzeichnungen ein Ganerbe namens Johann von Buseck, genannt der „Mönch“.
Der Werdegang des Hofes ist aber vordergründig mit der Linie der Familie Schwarzentraub verbunden.
Die Vorfahren kamen aus Schwangau / Kanton Bern, also aus der Schweiz. Sie trugen den Namen Schwarzentruber. Ein Sohn der Familie zog Anfang des 18. Jh. nach Sellbach / Waldeck.
Er gründete hier eine Familie. Ein Sohn dieser Familie wiederum, ein Christian Schwarzentraub arbeitete auf dem Hofgut, hieß dann schon Schwarzentraub. Später übernahm er den Hof als Pächter.
Er wirtschaftete gut und hinterließ nach seinem Tod nicht nur 19 Kinder, sondern auch 3 Höfe und 2 Mühlen. Noch heute wird das als Landesdenkmal geschützte alte Fachwerkhaus von Schwarzentraubs in der fünften
Generation bewohnt.
Der Waldfriedhof
Bubenrod hat einen eigenen Friedhof mit alten Grabmälern der Verstorbenen und ehemaligen Bewohnern des Hofgutes:
“Stonehenge” in Biebertal
Folgt man dem Wanderpfad, sind in der Nähe des Gehöfts weitere spannende Entdeckungen zu machen:
Startpunkt des Rundweges ist ein kleiner Waldparkplatz in Richtung des Sportplatzes in Rodheim.
Die Strecke ist sehr abwechslungsreich auf durchweg angenehmem Untergrund. Sie verläuft über Wiesen, Felder und Wald. Dies alles im steten Wechsel, nie zu lange am Stück oder zu steil bergauf / bergab, so dass sich der Anspruch der Tour erst gegen Ende bemerkbar macht.
Der Rundweg von Rodheim über Hofgut Haina und den Steinkreis Bubenrod ist ein 17.2 Kilometer langer, wenig besuchter Rundweg in Biebertal. Er führt durch schönen Wald, lässt Wildblumen und oftmals auch Wildtiere entdecken. Aufgrund der Steigung und Distanz ist die Strecke als moderat einzustufen.
Höhenunterschied: 532 m
Eine Radtour bietet ganz in der Nähe noch deutlich mehr.
Jagd und Naturschutz
Desweiteren findet man direkt im ersten Haus auf der rechten Seite, wenn man über die schmale Zugangsstraße nach Bubenrod kommt, den Jäger Dieter Mackenrodt, den aktuellen Vorsitzenden des Jagdverein Hubertus. Gießen u. Umgebung e.V..
Bei ihm bekommt man frisches Wildbret,
Telefon: 06446 / 92 15 02. Fax: 06446 / 9269901,
Mobil: 0172 / 67 66 504,
Mail: d.mackenrodt@t-online.de,
Web: https://www.mackenrodt-bau.de/
Die Gießener Allgemeine berichtete am 02.10.2015 von einem Jagdausflug mit Herrn Mackenroth
unter der Überschrift >Mit dem Jäger unterwegs:Abschalten statt Abdrücken<
Weitere Bilder zum Hofgut finden Sie über folgenden Link
Ein Findling zum Schluss
Die Best Affäre. Bernd Jasper, veröffentliche in der ZEIT Nr. 13/1972 den Artikel „Flucht nach vorn“
Wiesbaden
Der Minister wollte auf Kreta alte Steine sammeln. Doch dazu kam es gar nicht erst. Bereits in Athen entschied sich Werner Best, seit 1970 Hessens erster Umweltminister, zur Umkehr. Sein Ministerpräsident und Parteichef Albert Osswald hatte ihm telegraphiert, Bests leidige Grundstücksaffäre sei durch neue „Enthüllungen“ zu neuen Schlagzeilen gekommen und müsse „endgültig bereinigt“ werden.
Zehn Stunden später landete Minister Best in Frankfurt. Kurz darauf erlebte die Landespressekonferenz in Wiesbaden einen ganz besonderen Auftritt.
Mit dutzendfach vervielfältigten Grundbuchauszügen, Standortskizzen und Behördendokumenten kämpfte Best gegen den Vorwurf, über die umstrittene Beteiligung an dem 100-Hektar-Hofgut Bubenrod hinaus, Grundstückserwerb “en gros” betrieben zu haben und dabei an die Grenzen der Legalität gestoßen zu sein. Es hieß, ein Teil seines Grundbesitzes sei identisch mit der geplanten Trasse der Bundesautobahn Koblenz–Gießen. Er habe nur deswegen dieses Land erworben, um später bei der Realisierung des Autobahn-Projekts ein gutes Geschäft zu machen.
In der Tat – ein harter Vorwurf, wenn man bedenkt, daß Best Landrat in Wetzlar war und in dieser Eigenschaft frühzeitig von allen öffentlichen Bauvorhaben in Kenntnis gesetzt wurde.
Anders als in der Hofgut-Affäre, ergriff der Minister diesmal die Flucht nach vorn und erlaubte den Journalisten Einblick in sein gesamtes privates Geschäftsgebaren.
Die Tatsachen gezeichnet, gedruckt und beglaubigt vor Augen, mussten, selbst die hartnäckigsten Kritiker Zugeben, dass Bests Latifundien keinen spekulativen Mehrwert haben. Mehr noch, der attackierte Minister konnte nachweisen, dass die meisten Parzellen, die rings um seinen Heimatort Waldgirmes (Landkreis Wetzlar) verstreut liegen, durch Erbschaft in seinen Besitz gekommen waren und dass die alles in allem
25 000 Quadratmeter großen Flächen – offiziell taxiert – höchstens 25 000 Mark wert sind. Der Lageplan machte überdies deutlich, dass von einer Autobahnnähe kaum die Rede sein konnte.
Als Best nach einem hundert Minuten dauernden Frage-und-Antwort-Spiel das Pressezimmer im Wiesbadener Landtag verließ, bat er die Journalisten, „endlich mit der Inquisition Schluß zu machen“.
Aber vielleicht war diese Bitte an die falsche Adresse gerichtet, denn die Enthüllungsstrategen sitzen woanders. Sie sind größtenteils in seiner eigenen Partei, der SPD, zu finden und wollen trotz Bests Verteidigungsargumenten das Rennen nicht aufgeben. Sie neiden Bests steilen Aufstieg vom Bauernjungen zum Kabinettsmitglied. In Wiesbaden weiß man, dass die CDU, die vordergründig als Bombenleger fungierte, die wahren Hintermänner nennen könnte – dann wäre allerdings ein Hauskrach bei der SPD fällig.
Tatsächlich war das Gelände infolge eines Glücksspiels übergegangen – in seiner Zeit oder möglicherweise bereits in der Generation davor, so dass die Aussage mit dem Erbe stimmen dürfte.